Seit ich 2015 mein Zertifikat als Naturpädagogin von der Naturschule Freiburg bekam, ist viel passiert. Naja, eigentlich schon vorher. Neben und im Wald aufgewachsen dachte ich immer, der Wald und ich sind voll dicke. Während der Ausbildung hat sich aber ein sehr viel innigeres Verhältnis entwickelt, das sich schwer in Worte fassen lässt. So ein bisschen, hey Wald, ich bin du und du bist ich. Voll eso, aber tatsächlich schlecht anders zu beschreiben. Von dem allgemeinem biologischen, forstwissenschaftlichen, BNE-ischen und sonstigem Wissensvorrat mal abgesehen, den die Ausbildung bei mir produzierte.
Aber vor allem habe ich während der Ausbildung ein echtes Selbstverständnis von mir als Naturpädagogin entwickelt. Das ist toll und vervollständigt sehr passend mein Selbstverständnis als (Umwelt-)Soziologin und (Umwelt-)Aktivistin. Seit dem habe ich hier und da Klimawanderungen und Klima-Erlebnistage für verschiedene Altersklassen angeboten und so mancherlei Konzepte entwickelt. Ein wenig habe ich dabei an meiner Selbständigkeit im Bereich Naturpädagogik gebastelt. Und nun ist etwas passiert, das tatsächlich alle meine unterschiedlichen Selbstverständnisse fantastisch zusammenbindet: Ich bin ab Mai 2018 Waldreferentin bei der Umweltorganisation Robin Wood.
Also heißt es in Zukunft, sich konzentrierter mit den gesellschaftlichen Faktoren der Zerstörung der Waldökosysteme (Massentierhaltung, Stickstoffeintrag, Kahlschlag, Monokulturen, CO2 emittieren, Boden versiegeln, Wegschmeiß-Becher etc..) auseinanderzusetzen, Pressemitteilungen zu schreiben, Kampagnen gegen hauptverursachende Unternehmen zu organisieren und mit anderen Aktivist*innen Bäume und (Ur-)Wälder zu retten. Auch naturpädagogische Konzepte werden dabei nicht zu kurz kommen. Und das eigene Erleben des Waldes ohnehin nicht.
Das ist einer der Wege, den eine Ausbildung bei der Naturschule Freiburg nehmen kann.
Jana B., Weiterbildung Naturpädagogik, Göttingen 2013-2015